In Stadtteilen mit hoher Dichte sind die Folgen des Klimawandels besonders spürbar. In Wien-Ottakring liegt die Bevölkerungsdichte deutlich über, und das Einkommen deutlich unter dem Wiener Durchschnitt. Der klimagerechte Freiraum hat hier einen sehr hohen Stellenwert. Durch die Einbindung in einen Forschungsprozess werden Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Kopp 2 (Ottakring) für das Thema der Klimaerwärmung sensibilisiert. Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt sollen die Jugendlichen zu klimabewusstem Handeln anregen und zu Change Agents in ihrem persönlichen Umfeld machen.

Das Institut für Landschaftsarchitektur (BOKU) leitet in Zusammenarbeit mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung für Ottakring das Projekt, das im Rahmen des Forschungsprogramms StartClim gefördert wurde. Mit einer dritten und einer vierten Klasse wird untersucht, wie das Bewusstsein Jugendlicher für den Klimawandel geweckt werden kann. Der Forschungsprozess wird durch teilnehmende Beobachtung begleitet und über qualitative Interviews mit den Lehrerinnen und Lehrern abgesichert.

Was bedeutet die Klimaerwärmung?
Darauf hatten die Jugendlichen bereits zu Beginn des Projekts viele Antworten, die sich vor allem auf die globalen Auswirkungen bezogen. Wie die Klimaerwärmung allerdings ihr direktes Lebensumfeld betrifft, dafür fehlte es an Bewusstsein. Hier setzt das Forschungsprojekt an. In Workshops bauen die Jugendlichen DIY-Wetterstationen und lernen einzelne Wetteraspekte kennen. Als Klimadetektive messen sie mit professionellen Geräten regelmäßig im Schulhof Temperatur, Niederschlag und Luftdruck. Die exakten Messungen zeigen im Bezug zu den langjährigen Durchschnitten, dass uns der Klimawandel unmittelbar betrifft. Darüber hinaus erkunden die Jugendlichen auf Spaziergängen durch Ottakring den städtischen Freiraum.

Aus dem Vergleich historischer Fotos von Straßenräumen und Plätzen mit der aktuellen Situation werden mit den Schülerinnen und Schülern klimarelevante Aspekte der Stadtgestaltung erarbeitet. Neulerchenfelderstraße, Yppenplatz oder Johann-Nepomuk-Berger Platz dienen als Untersuchungsorte. Dabei wird schnell klar, dass die klimagerechte Gestaltung der Stadt unser Lebensumfeld positiv beeinflusst. Geleichzeitig müssen wir alle verantwortungsvoll Handeln, um den Klimawandel zu bremsen.

Wie können wir uns vor der Klimaerwärmung schützen? Was kann jede und jeder von uns tun, um die Klimaerwärmung zu bremsen? Mit diesen Fragen soll das verantwortungsvolle Handeln der Schülerinnen und Schüler angeregt werden. Abschließend ist geplant, Maßnahmen zu entwickeln, die das Klima des Schulhofes positiv beeinflussen.